Serielle Bilder und Kollektionsständer (1991 – 2006)
In den neunziger Jahren entstanden serielle Bilder, die Wohnhausfassaden mit Balkonen darstellen, deren Motive geometrisch aufgebaut sind und sich ähnlich wie Stoffmuster im Bildformat wiederholen. Die Bilder mit unterschiedlichen Kolorierungen bewegen sich von Klein- bis zu Großformaten und sind mit Ölfarbe auf Baumwolltuch mit Schwämmchen und Schablonen hergestellt.
Die Komplexität entsteht aus der Spannung von handwerklicher, künstlerischer Arbeit und Bezügen zu industrieller Produktion und anonymer Massenware. Dieser Gedanke wird im Kollektionsständer – Bilder von der Stange von 1994 visuell verdeutlicht und nimmt Bezug auf das „Print-on-Demand“ Druckherstellungsverfahren, das in den 1990er Jahren eingeführt wurde.
An einem industriell vorgefertigten Kollektionsständer aus Chromstahl, ein Gegenstand, der in der Textilbranche verwendet wird, hängen wie in einem Archiv Ausschnitte der seriellen Bilder. Diese sind an Musterlaschen (Fachausdruck der Textilindustrie für eine Art doppelten Kleiderbügel aus Pappe) fixiert und mit Namen, Titel des Motivs und Entstehungsjahr gekennzeichnet.
Das serielle Werk ist in komprimierter Form zusammengefasst. Doppeldeutige Assoziationen wie: ‘Wohnen von der Stange’ oder ‘Bilder von der Stange‘ werden zu den Motiven hergestellt.
Durch diese Musterbilder ist es möglich, Bilder von der Stange in Auftrag zu geben. Anhand der jeweiligen Musterlasche kann das Motiv und die Größe des zukünftigen Bildes bestimmt und wiederum individuell hergestellt werden.