Skip to main content

Fogo Island Exercises (2019)

Für meinen Arbeits­aufenthalt in Fogo Island / Neuf­undland / Kanada vom 17.09. bis zum 14.10.2019 legte ich mir folgendes Setting zurecht: 100 Bögen Aquarell­papier, Pinsel, Aquarell­kästen und kein vorgeplantes Projekt. Vor Ort erweiterte sich das Setting um weitere Beding­ungen: Ein Wohn­haus und ein Studio zum Arbeiten, dazwischen etwa eine Stunde Fußmarsch sowie unterschied­liche Wetter­lagen. Diese Voraus­setzungen, der täg­lichen Rhythmus und die Faszi­nation für die Land­schaft und die Insel inspirierten mich zu zwei Werk­gruppen, an denen ich parallel im Long Studio gearbeitet habe:
Sea­scapes und Nature Concen­trations.

Seascapes (2019)

Die Vorber­eitungen des Arbeit­stages im Studio begannen damit, den Ofen mit Brennholz anzu­heizen. Zu Beginn malte ich einige Sea­scapes als Aufwärme Übung, bis die Tempera­turen etwas angenehmer waren, um mich anschließend den Nature Concen­trations widmen zu können. Die Sea­scapes entstanden in der Regel sehr schnell und spontan mit großem Pinsel, ohne sich zu sehr in die Details zu vertiefen. Manchmal entstan­den Aqua­relle gegen Abend bevor ich das Atelier verließ. So ist eine Abfolge von den gleichen Bild­aus­schnitten aus dem Studio­fenster entstanden, die das schnell wechselnde Wetter, das Licht und die Sicht auf das Meer malerisch dokumen­tierten.

Nature Concentrations (2019)

Auf meinem täglichen Fuß­weg zum Long­studio richtete ich den Blick auf einheim­ische Pflanzen­arten und Fund­stücke, die das Meer angespült hat. Vieles was mir spontan gefiel oder fremd­artig erschien, nahm ich mit, um es zu malen. Um die Details der Objekte mit Aquarell­farbe präzise erfassen zu können, war es not­wendig, den Pinsel auf einem separaten Blatt von über­schüssiger Farbe abzustreifen. Dieser absichtslose Vorgang bezog ich aktiv in die Gestal­tung ein, um den malerischen Prozess sichtbar zu machen. So ent­stan­den die Natur­konzen­trationen, deren Arbeit jeweils zwei Blätter umfasst: Das detailreiche gegen­ständ­liche Abbild des gefundenen Objektes und die seismo­grafisch anmutenden ungegen­ständ­lichen Farb­spuren.

Alle Arbeiten: Aquarell auf Papier, je 42 x 29,7 cm